Die Menschen leben in Island allein mit dem Vorbehalt der Geologie. Das Land am Polarkreis war in der Eiszeit vollkommen vergletschert. Heute bedecken die Gletscher noch mehr als zehn Prozent der Oberfläche. In Island kann man den Urgewalten bei der Arbeit zuschauen. Flüsse und Seen prägen das Bild der Landschaft, Gestein zerbröselt, Vulkane brechen aus, Wasserfälle springen aus den Bergen. Im Nationalpark Thingvellir, trifft Islands Geschichte auf die Geologie. Hier treffen die eurasische und die nordamerikanische Erdplatten aufeinander.
Die „Grenze“ zwischen beiden Kontinenten ist eine fünf bis sechs Kilometer breite Zone, durchzogen von mehr oder weniger parallelen Klüften. Und hier wurde auch der Grundstein für die Republik Island gelegt. Die ersten Siedler kamen aus Norwegen und ließen sich um 870 nieder. Die Bevölkerungszahl wuchs rasch. Bald wurde der Ruf nach einem gemeinsamen Thing, einer Volksversammlung, laut. 930 trat im heutigen Thingvellir das erste gemeinsame Parlament, das Althing zusammen und markiert damit die Gründung des isländischen Staates. „Es wird eng auf dem Thing“, so ein isländisches Sprichwort. Bis zu 4.000 Menschen versammelten sich zu einem Althing. Hier wurden Streitereien geschlichtet und Gesetze beschlossen. Sitz und Stimme hatten die 48 Goden, Häuptlinge, Islands.
Der Althing verlor zunehmend seine Bedeutung nachdem Island im 13. Jahrhundert seine Unabhängigkeit zuerst an Norwegen, später an Dänemark verlor. 1798 wurde das Parlament aufgelöst. Mit der Unabhängigkeitsbewegung im Europa des 19. Jahrhunderts wurde auch Thingvellir wieder zu einem Symbol. 1843 verkündete der dänische König Christian VIII. per Erlass die Wiedereinführung eines isländischen Parlaments. Dieses tritt in Reykjavik zusammen und hatte ausschließlich beratende Funktion. 1848 versammelten sich 19 Abgeordnete in Thingvellir und forderten ein eigenes Parlament mit allen Rechten. Seine volle Unabhängigkeit erreichte Island erst 1944 in den Wirren des Zweiten Weltkriegs. Die Feier fand in Thingvellir statt.
Montag, 23. November 2009 05:33
Nationalpark Thingvellir
Dienstag, 17. November 2009 00:51
Tulou Rundhäuser in Fujian
Würden sie unachtsam mit dem Feuer spielen, würde der Großteil der Dorfbevölkerung im Inneren ihres Hauses grausam verbrennen. Es gibt nur ein einziges Tor nach draußen – für bis zu achthundert Menschen. Eine gefährliche Falle und gleichzeitig eine schützende Trutzburg gegen Feinde von außen – die Tulou. Die Lehmrundbauten des Volkes der Hakka in Südost China bieten Lebensraum für mehrere Hundert Menschen. Kreisrund, bis zu fünf Stockwerke hoch, mit einem Durchmesser von über 100 Metern, kreist die Gruppen - Wohnanlage um einen runden Innenhof. Ein einziges Haus - ein ganzes Dorf.
Keine Fenster nach außen, meterdicke Lehmarchitektur verschließt die Dorfgemeinschaft gegen Angriffe potentieller Feind. Die einzige Tür in das Innere des Gebäudes kann hermetisch verschlossen werden. Mehrere Monate können die Bewohner so mit Vorräten und eigenem Brunnen feindliche Belagerungen überstehen.
Tulou sind die Häuser der Hakka, eines chinesischen Volksstammes, der ursprünglich aus dem Norden kam. Gewaltsam vertrieben hat sich das Volk ab dem 12. Jahrhundert in der südchinesischen Provinz Fujian niedergelassen und im 17. und 18. Jahrhundert seine kulturelle Blüte entwickelt.
Es gibt keine vergleichbare Architektur auf der Erde. Ob als monumentale Einzelbauten oder in komponierten Ensembles prägen die defensiven Rundhäuser nach außen selbstbewusst majestätisch die Landschaft Südchinas. Die Lehmrundbauten Fujians funktionieren als Herzen der Hakka Kultur.
Mittwoch, 21. Oktober 2009 06:13
Christo Redentor
Das Christo Redentor , die Christusstatue in Rio de Janeiro, ist ein Monument auf dem Berg Corcovado im Süden der Stadt und nach dem Zuckerhut das zweite Wahrzeichen Rios.
Die Errichtung der Christusstatue „Monumento Cristo Redentor“ war ursprünglich zur Feier der hundertjährigen Unabhängigkeit Brasiliens im Jahre 1922 geplant. Probleme bei der Finanzierung des Projektes führten aber zu einer erheblichen Verzögerung beim Bau, der dann unter Mithilfe des Vatikans und Frankreichs fast zehn Jahre später, am 12.Oktober 1931 eingeweiht werden konnte.
Aus Anlass des 75. Jahrestages der Errichtung wurde Christo Redentor im Jahr 2006 zum katholischen Wallfahrtsort geweiht.
Die Christusstatue ist aus Stahlbeton gefertigt und mit Speckstein umhüllt, um sie vor Witterungs- und Umwelteinflüssen zu schützen. Der Aufstellungsort auf dem Berg Corcovado gibt dieser eindrucksvollen Statue eine besondere Dimension. Der Blick auf die Bucht und die Stadt Rio de Janeiro mit dem Zuckerhut ist außerordentlich beeindruckend.
Im Laufe der Zeit wurde eine große Anzahl von Kopien dieser Christusstatue angefertigt. Eine davon, in der bolivianischen Stadt Cochabamba, ist sogar noch 8 m höher, als das Christo Redentor in Rio de Janeiro. Weitere Duplikate befinden sich in der Dominikanischen Republik, in Portugal und sogar in Ost-Timor.
Donnerstag, 15. Oktober 2009 13:42
Empire State Building
Bis zur Fertigstellung des World Trade Center 1974 war das Empire State Building mit 381 m das höchste Gebäude der Stadt. Der Turm selbst reicht bis in den 86. Stock empor (320 m). 1929 beschloss man, einen Zeppelin-Landemast aufzusetzten. Dieser wurde zwar nie verwendet, brachte aber eine zusätzliche Höhe von 61 Metern (102 Stockwerk).
Die Bauzeit betrug nur sagenhafte neun Monate (Architekturbüro: Sheve, Lamb & Harmon). Das Ende des Baues (1931) fiel aber gerade in die Zeit der Weltwirtschaftskrise und man konnte damals kaum Mieter für die 610.000 Quadratmeter Fläche finden. Ca. drei Viertel der Räume standen leer. So wurde der Bau bei den New Yorkern auch spöttisch das "Empty State Building" genannt.
Trotzdem ist das Empire State Building wahrscheinlich der berühmteste Wolkenkratzer New Yorks.
Die Spitze ist fast jede Nacht beleuchtet. Zu bestimmten Feiertagen wird das Wahrzeichen New Yorks in verschiedensten Farben beleuchtet.
Beispielsweise zu den amerikanischen Nationalfeiertagen in Blau, Rot und Weiß, zur Weihnachtszeit Rot und Grün. Am St. Patrick's Day in Grün und Gelb usw.
Die Eingangshalle des Empire State Buildings ist meist ziemlich überlaufen. In dem Gebäude arbeiten nicht nur Tausende von Menschen, sondern unzählige Besucher und Touristen wollen mit den speziellen Aufzügen zu den Aussichtsplattformen im 86. und im 102. Stockwerk fahren. Während der Ferienzeiten kann es durchaus zu Wartezeiten von 1 bis 2 Stunden kommen!
Mittwoch, 30. September 2009 06:04
Die Akropolis
Im antiken Griechenland bezeichnete man eine auf dem höchsten Felsen der Stadt gelegene Festung als Akropolis. Diese Wehranlagen dienten anfangs der Verteidigung und wurden später als heilige Kultstätten genutzt. Fast jede griechische Stadt besaß eine Akropolis, doch die wohl bekannteste erhebt sich hoch über Athen. Sie ist das Wahrzeichen der griechischen Hauptstadt und wird jährlich von gut zwei Millionen Touristen besucht. Die UNESCO nahm sie 1986 als Teil des Weltkulturerbes auf. Weithin sichtbar als Zeichen von Macht, Reichtum und Selbstbewusstsein seiner Baumeister wurde die Athener Akropolis aus attischem Marmor errichtet. Witterungseinflüsse im Laufe der Jahrhunderte brachten dem ursprünglich weißen Stein eine leichte gelbliche Verfärbung.
Die Akropolis wurde um 5000 v. Chr. besiedelt, doch lassen sich verschiedene noch ältere Spuren einer Besiedlung bis zur Jungsteinzeit zurückverfolgen. Aus vorchristlicher Zeit teilweise erhalten geblieben sind uns vier Bauten, der Parthenon, das Erechtheion, der Nike-Tempel, sowie ein prachtvolles Torgebäude, die Propyläen.
Der Parthenon als Haupttempel ist der Stadtgöttin Pallas Athena geweiht. Er wurde aus Dankbarkeit gegenüber der Göttin für die Rettung der Athener nach dem letzten Perserkrieg erbaut und außen und innen mit prunkvollen marmornen Bildhauerarbeiten verziert. Auf dem berühmten Parthenonenfries ist der Panathenäischen Festzug dargestellt. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden Teile dieses Skulpturenschmuckes nach England gebracht und sind heute im Britischen Museum in London ausgestellt.
Griechenland erstrebt seit langem die Rückgabe dieser Kunstschätze. Da das alte Akropolis-Museum am Fuße des Burgberges zu klein geworden war und nicht mehr den modernen Anforderungen entsprach, beschloss Griechenlands Regierung seinen Abriss, um dort Grabungen vorzunehmen. An dieser Stelle vermuten die Archäologen die Werkstatt des Phidias. Mit der Errichtung des neuen Akropolis-Museums wird ein gigantisches Projekt verwirklicht, das der bedeutenden Sammlung griechischer Skulpturen gerecht wird. Es ist 300 Meter tiefer gelegen als das alte Museum. Die moderne Verglasung ermöglicht es dem Besucher, die Kunstschätze von vielen Seiten zu betrachten. Nach der griechischen Unabhängigkeitserklärung wurde der Tempelberg zur archäologischen Ausgrabungsstätte erklärt und mit dem Wiederaufbau begonnen. Dieser ist aber noch lange nicht abgeschlossen.
Donnerstag, 27. August 2009 02:32
Victoria Fälle, Zimbabwe
Etwa 300 km nordwestlich von Harare stürzt der Zambezi, am Victoria Fall, auf einer Breite von fast 1.700 Metern, bis zu 108 Meter tief in eine nur etwa 50 Meter breite Schlucht. Die Einheimischen nennen den Wasserfall "Mosi-oa-Tunya", was soviel wie "Rauch, der donnert" bedeutet.
In der Regenzeit fliessen hier rund 10.000.000 Liter Wasser pro Sekunde über den Felsrand. Der entstehende Sprühnebel der Wasserfälle, kann bis zu 400 Meter in die Höhe steigen, erzeugt in unmittelbarer Nähe einen üppigen Urwald.
Zum Wasserfall sollten Sie auf alle Fälle Regenbegleitung mitnehmen, um nicht völlig durchnässt zu werden.
Der Victoria Fall wurde am 16.11.1855 vom bedeutenden britischen Missionar und Afrikaforscher David Livingstone, dem ersten Weißen, erstmals erreicht und beschrieben. Zu Ehren der englischen Königin Victoria benannte er die Wasserfälle nach Ihr.
Mittwoch, 26. August 2009 04:44
Taos Pueblo - Älteste Siedlung der USA
Im Norden des US-Bundesstaats New Mexico liegt das wohl älteste, durchgehend bewohnte Dorf der Vereinigten Staaten, Taos Pueblo. Bereits im 10. Jahrhundert ließen sich hier Nachfahren der Anasazin-Indianer nieder. Doch auch, wenn die Siedlung heute vor allem vom Tourismus lebt, ist sie kein Museumsdorf, sondern ein lebendiger Zufluchtsort für die Indianer des Stammes der Taos.
Das Dorf, das im Indianerreservat Taos County liegt, besteht aus zwei Pueblos, durch die der Taos Pueblo River fließt. Die zwei großen Langhäuser und die meisten Bauten in Taos Pueblo bestehen aus Lehmziegeln im Adobe-Stil, die meist mehrstöckig sind. Auf der Südseite findet man kleinere einstöckige Häuser und vor jedem findet sich ein iglu-artiger Aufbau, der als Ofen zum Brotbacken dient, zudem noch ein paar Holzbauten zum Trocknen von Früchten.
In Taos Pueblo findet man auch zwei Kirchen, denn die Bewohner von Taos sind sehr religiös. Die meisten von ihnen sind römisch-katholisch. Doch dieser Glaube mischt sich mit dem alten Glauben ihrer Vorfahren. Die Taos leben im Einklang mit der Natur und nehmen ihr nur so viel, wie sie auch zurückgeben können. Genaue Details ihrer Riten und Bräuche sind für Außenstehende nicht zugänglich. Den Innenraum der “San-Geronimo-Kapelle” darf man nicht fotografieren und an einem ihrer großen Feste, jedes Jahr Ende August, wird das ganze Gebiet für Nicht-Angehörige des Pueblos gesperrt.
Als Besucher sollte man sich also auf dem rund 40 km² großen Gelände immer angemessen verhalten. Man kann sich viele der faszinierenden Bauten anschauen und lernt einiges über die beeindruckende Kultur der Taos-Indianer. Nur ist Taos Pueblo eben kein Museum, sondern ein Dorf mit rund 1.200 Einwohnern, die man auch dementsprechend respektieren sollte. Seit 1992 steht das Dorf auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.
Donnerstag, 20. August 2009 05:39
Big Ben, London
Der Uhrenturm Big Ben ist der wohl bekannteste Teil des Palace of Westminster in London.
Umgangssprachlich wird mit Big Ben der gesamte Uhrenturm bezeichnet, aber in Wirklichkeit handelt es sich nur um die größte der fünf Glocken, die ein Gewicht von stolzen 13,5 Tonnen hat. Viele sprechen – wenn sie die Glocke meinen – aber auch von der „Great Bell“. Der Uhrenturm selbst ist 96,3 m hoch. Der Minutenzeiten des Uhrenzeigers hat eine Länge von 4,3 m, der Stundenzeiger eine Länge von 2,7 m.
Diese Glocke blickt auf eine bewegte Geschichte zurück, zumal die Glocke, die sich heute oben in luftiger Höhe befindet nicht einmal mehr die Originalglocke ist. Diese ging nämlich bei der Generalprobe zu Bruch. Die ursprüngliche Glocke wog dabei anstatt 14 Tonnen ganze 17 Tonnen. Diese Überdimensionierung führte nämlich zu einem rund 2 m langen Riss. Die Glocke musste daher neu gegossen werden und ertönte schließlich erstmals am 31. Mai 1859.
Errichtet wurde der Uhrenturm, der offiziell The Clock Tower (Uhrturm), bzw. St. Stephen’s Tower heißt, auf Betreiben von Sir Benjamin Hall im Jahr 1858. Heute ist „Big Ben“ eines der bekanntesten Wahrzeichen von London. Für das reibungslose Funktionieren der Uhr sorgen „rund um die Uhr“ vier Mechaniker, die so genannten Keeper of the Great Clock (übersetzt „Hüter der Großen Uhr“).
Nur selten standen die Zeigen still. So im August 1945, als sich eine große Schar von Staren auf den Zeigern niederließen, oder aber in der eisigen Neujahrsnacht 1962, als die Mechanik streikte. Anlässlich der Renovierungsarbeiten zur 150 Jahr Feier schwieg das Glockenspiel im Jahr 2007 für insgesamt sieben Wochen.
Dienstag, 18. August 2009 03:28
Die Stabkirche von Urnes, Norwegen
Auf einer Landzunge, die tief in den Luster-Fjord reicht, steht die älteste Holzkirche Norwegens - die Stabkirche von Urnes. Von den 750 mittelalterlichen Holzkirchen zum Zeitpunkt der Reformation stehen heute noch knapp 30. Und obwohl archäologische Funde beweisen, dass es überall Stabkirchen in Nordeuropa gab, blieben sie nur in Norwegen erhalten.
Vor über 850 Jahren ist die Stabkirche von Urnes gebaut worden. Auf einem besonderen Platz. Man nimmt an, dass hier bereits früher ein heidnisches Heiligtum gestanden hat. Diese Kirche ist nicht unbedingt typisch - keine Drachenköpfe, keine rätselhaften vorchristlichen Masken. Ihre Bögen und Kapitelle erinnern eher an eine romanische Basilika aus Stein. Die Vorbilder stehen in Rom, Ravenna oder Avignon, nicht in Skandinavien. Was die kleine Kirche einzigartig macht, sind ein Portal und einige Wandplanken. Sie stammen von der Vorgängerkirche, die gerade hundert Jahre alt war, als man sie aus unbekanntem Grund abriss. Beim Bau der neuen Kirche wurden Bauteile der alten verwendet. Ihr Schnitzwerk ist einmalig, und der Name Urnes-Stil bezieht sich heute auf alle Arbeiten des Mittelalters, in der man diese Art von ineinander verschlungenem Getier und Gewächs wiederfindet. Nie jedoch in solcher Vollendung wie am Nordportal der Stabkirche von Urnes. Das Holzrelief stellt den Kampf der Hirsche und Schlangen dar, die in der Weltenesche Yggdrasil wohnen: ein Bild, das den Untergang der germanisch-heidnischen Welt symbolisiert, so wie die alten Mythen ihn prophezeiten.
Auf dem Altar steht ein Kerzenleuchter in Form eines Wikingerschiffs, eine mittelalterliche Eisenarbeit, nicht viel jünger als die Kirche selbst. Neun Kerzen brennen darauf und symbolisieren das Christentum, das mit einem Boot nach Norwegen kam. Das Schiff der Wikinger, das auszog zum Raub und heimkehrte mit dem Licht.
Donnerstag, 13. August 2009 03:04
Schloss Drottningholm, Schweden
1580 ließ Johann III von Schweden ein Schloss für seine Gemahlin Katherina von Polen erbauen. Durch einem Brand im 16. Jahrhundert wurde es fast völlig zerstört. Architekt Nicodemus Tessin der Älteren baute Schloss Drottningholm im Barockstil wieder auf. Sein Sohn vollendete den Prachtbau nach dessen Tod. Seit 1981 ist das Schloss Residenz der schwedischen Königsfamilie. Sie bewohnt den Südflügel.
Die Innenausstattung, die man heute sehen kann, stammt aus dem Rokoko. Wie bei vielen Schlössern wurde die Einrichtungen von ihren Bewohnern je nach Geschmack und Stilepoche immer wieder verändert. Im grünen Salon sind aus dem 17. Jahrhundert nur noch die Türen und einige Stuckverzierungen erhalten. Der Ehrenstrahlsalon war einst das Audienzzimmer von Königin Hedvig Eleonora. Gäste und Gefolge wurden hier empfangen. An den Wänden hängen Gemälde von David Klöcker Ehrenstrahl, nach welchem der Salon seinen Namen erhielt. Ein weiterer Höhepunkt ist das Schlafgemach von Hedvig Eleonora. 1744 bekommt Lovisa Ulrika das Schloss als Brautgabe und stattet es mit französischen Rokokomöbeln aus.
Das königliche Schloss mit seiner Parkanlage ist das erste schwedische Kulturdenkmal welches in die Liste der Unesco Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Auf der Parkanlage befindet sich zwei weitere Gebäude: Der chinesische Pavillon (kina slott) und das Hoftheater (Drottningholms slottsteater). Sie sind ebenfalls Teil des Weltkulturerbes. Der chinesische Pavillon entstand als Lovisa Ulrika im Schloss wohnte. Das Hoftheater erlebte seine Blüte unter Gustav III, einem Theaterliebhaber. Er war es auch, der den barocken Park um einen englischen Landschaftsgarten erweiterte. Heute kann man im „slottsteater“ Bühnenbilder aus dem 18. Jahrhundert bewundern. Die alte Bühnenmaschine ist bereits 200 Jahre alt und noch funktionsfähig.
Mittwoch, 12. August 2009 04:27
Die Wasserfälle des Iguazu, Argentinien
In dieser Region finden Sie einer der grössten Naturwunder Argentiniens: Die Iguazu Wasserfälle. Es ist ein bezauberndes Reiseziel. Berechtigterweise das Hauptreiseziel der region. Ein Ort den mann besucht haben muss. Der Nationalpark beiderseits der Wasserfälle wurde 1984 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.
Ausser der Wasserfälle gibt es eine Fülle von andere Ziele in der Region.
Unter den bekanntesten: Die Jesuiten Missionen des XVII Jh., sowie das Naturreservat "Esteros del Ibera". Das Naturreservat ist ein wahres Paradies für Naturliebhaber. Sie haben die Möglichkeit die Flora und Fauna zu beobachten, insbesondere eine grosse Diversität an Wasservögeln.
Iguazu Wasserfälle:
Das Reiseziel bietet eine aussergewöhnliche Erfahrung. Die schiere Grösse und Kraft der Wasserfälle sind kaum fassbar. Die Iguazu Fälle sind breiter als die Victoria-Fälle, höher als die Niagara-Fälle und wahrscheinlich schöner als beide.
Der Großteil der Fälle liegt auf argentinischer Seite, wo Sie Zugang zum spektakulären "Schlund des Teufels" (Garganta do Diabo) haben.
Auf der Gesamtbreite der Fälle von etwa 2.700 m stürzen durchschnittlich 1.700 m3/s, nach längeren Niederschlägen bis zu 7.000 m3/s, in zwei Stufen bis zu 75 m hinab. Im November 2005 waren es nach schweren Regenfällen sogar 12.000 m3/s.
Die Wasserfälle sind an der Grenze von Brasilien und Argentinien, innerhalb eines Nationalparks (2100 Quadrat Km). Sie sind inmitten des Urwaldes. Hier haben Sie die Chance die Flora und Fauna zu erkunden und bewundern. Hunderte von Arten von Vögeln, Säugetieren und Reptilien warten auf Sie.
Dienstag, 11. August 2009 04:04
Uluru, Ayers Rock, Australien
1871 erhielt Uluru vom Europäischen Entdecker William Gosse den Namen Ayers Rock. Der rote Sandsteinmonolith, ragt 348 Meter aus dem Australischen Outback hervor. Doch dies ist nur die Spitze , der Rest, bis zu sechstausend Meter tief, liegt unter der Oberfläche. Der Umfang von Uluru beträgt über neun Kilometer. Sein schieres Ausmaß macht diesen Monolith zu einer geologischen Sehenwürdigkeit.
Auf seiner erklüfteten Oberfläche befinden sich zahlreiche Wasserlöcher, einige von ihnen sind so tief, dass sie nie austrocknen. Der wenige Regen, der in dieser trockenen Wüstengegend fällt, sammelt sich auf dem riesigen Platau und speist um den Fels herum einen fruchtbaren Gürtel in der sonst kargen Landschaft. Seit Jahrtausenden ist Uluru nicht nur eine Quelle von Wasser und Nahrung für Mensch und Tier, sondern auch ein heiliger Ort der Anangu, der Aboriginees, die in dieser Gegen seit tausenden von Jahren leben.
Das Leben wie wir es heute kennen, so glauben die Anangu, hat seinen Ursprung in der Tjukurpa, der Schöpfungsperiode. Zu dieser Zeit hielten die "Spirit-Vorfahren" in der Inkarnation von Menschen und Tieren Einzug in das Land. Einige von ihnen, in der Verkörperung von riesigen Schlangen, kamen aus dem Schoss der Erde. Sie arbeiteten sich an die Oberfläche und formten so die Landschaft. Diese "Spirit-Vorfahren" gaben den Menschen ihre Gesetze, die für die Anangu auch heute noch ihre Gültigkeit haben. In ihren Legenden und Geschichten liegen alle Antworten zu universellen Fragen wie die Entstehung des Universums und der Naturgesetzen; den Beziehungen zwischen den Geschlechtern, über das Leben, den Tod und das Leben danach.
Montag, 10. August 2009 04:09
Freiheitsstatue, New York
Die Freiheitsstatue, die offiziell eigentlich den Namen „Liberty Enlightening the World“ steht auf der Insel Liberty Island im New Yorker Hafen. Sie war ursprünglich ein Geschenk Frankreichs zum 100. Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung 1776. Jedoch wurde sie aufgrund politischer Unruhen erst zehn Jahre später am 28.10.1886 eingeweiht.
Die Statue of Liberty stellt die Freiheitsgöttin dar. Sie steht auf Ketten, die symbolisch die Sklaverei darstellen und trägt neben der erhobenen Fackel eine siebenzackige Krone. Die sieben steht für die sieben Weltmeere und Kontinente und ist in der Christenheit das Symbol für die Vollkommenheit.
Die Freiheitsstatue soll vor allem den Einwanderern und Heimkehrern einen Lichtblick und ein Begrüßungskomitee bilden. Die auf einem Sockel stehende Kupferstatue ist insgesamt 93 m hoch. Ihre grüne Farbe hat sie durch die Oxidation des Kupfers. Im Sockel selbst befindet sich ein Museum.
Die Statue kann von innen bis zu einer Aussichtsplattform bestiegen werden.
Donnerstag, 6. August 2009 07:34
Die Oper von Sydney, Australien
Daten:
Standort: Sydney, Australien
Architekt: Jørn Utzon, Dänemark
Größe: Grundfläche: 118 x 183 Meter, Höhe: 67 Meter
Bauzeit: 1959 - 1973
Kosten: 100 Mio. Austr. Dollar
Die Oper von Sydney ist eines der bekanntesten und sicher auch schönsten modernen Bauwerke des 20. Jahrhundert. Architekt für den Bau war Jørn Utzon, der allerdings 1966 entlassen wurde, weil er das Budget mit etwa 80 Millionen Euro, um das 15 fache überzog und die Bauzeit war etwa doppelt so lange wie ursprünglich veranschlagt. Die Probleme kamen durch die sehr ungewöhnliche Dachkonstruktion bei der die Pläne immer wieder angepasst werden mussten. Mit den neuen Architekten wurde vor allem beim Innenausbau auf die Kostenbremse getreten.
Nachdem man lange annahm, das es sich bei der Dachkonstruktion der Sydney Oper um Segel handelte, sagte Utzon später, das er die Form sich bei Orangenschalen abgeschaut hatte. Queen Elisabeth II. eröffnete schließlich 1973 das neue Operhaus. Die Oper ist etwa 180 Meter lang und 67 Meter hoch und das Dach wurde mit weißen Keramikfließen, die eigens dafür aus Schweden importiert wurden belegt. In fünf großen Sälen wird Kultur, von Oper über Theater bis hin zu Fernsehübertragungen angeboten. Die Oper von Sydney ist heute neben dem Ayers Rock das größte Wahrzeichen von Australien.
Montag, 3. August 2009 07:16
Halong-Bucht, Vietnam
Die Halong-Bucht im Norden Vietnams, eine bizarre Welt von mehr als 2000 Inseln, Überreste gewaltiger Muschelkalkbänke, die vor 300 Millionen Jahren heranwuchsen. Eine Landschaft für Legenden. Der Ha Long, "herabsteigender Drache" soll von den Göttern geschickt worden sein, um die Vietnamesen gegen Feinde aus dem Norden zu verteidigen. Sie verfingen sich im Gewirr der Inseln als der Drache sie mit mächtigen Schwanzschlägen zurücktrieb. So entstanden die tiefen Kerben, die schroffen Felsen und die zahlreichen Grotten, erzählen sich die Einheimischen.
Mitten in der großen Halong-Bucht wohnen 300 Fischerfamilien auf Booten mit Bambusdächern oder in schwimmenden Häusern, oft schon seit Generationen. Wenn ein Taifun vom südchinesischen Meer her aufzieht, finden sie Zuflucht in großen Grotten. Grottentunnel führen zu gut geschützten Seen im Innern einiger Inseln. Die meisten Inseln sind unbewohnbar und seit die Halong-Bucht zum Weltnaturerbe erklärt wurde, gilt ein generelles Verbot auf ihnen zu siedeln. Flora und Fauna entwickeln sich wild und unberührt. Unter Wasser schaffen das warme Klima und große Mengen an Plankton ideale Verhältnisse für mehr als tausend Fischsorten und 160 Korallenarten.
Doch diese Artenvielfalt ist gefährdet. Wichtige Schifffahrtslinien verlaufen quer durch diese Inselwelt, am Rande der Halong-Bucht liegen Industriestädte und es werden riesige Kohlevorräte im Tagebau abgetragen. Ein Jahrhundert lang flossen Kohleschlämme und ungeklärte Abwässer in die Randzonen der Bucht. Jetzt werden z.B. in den Uferstädten moderne Abwasseranlagen gebaut - erste Schritte, das Weltnaturerbe zu erhalten. Aber auch der rapide anwachsende Tourismus birgt Gefahren. Seit der Öffnung Vietnams und der Ernennung der Bucht zum Weltnaturerbe hat die Zahl der Besucher aus dem In- und Ausland, vor allem aus dem benachbarten China, sprunghaft die Millionengrenze überschritten. Auch mit Hilfe der ortsansässigen Fischer versuchen die Naturschutzbehörden, der damit verbundenen Probleme Herr zu werden.
Donnerstag, 30. Juli 2009 04:52
Pont du Gard, Frankreich
Der Pont du Gard im Süden Frankreichs ist die größte erhaltene Aquäduktbrücke der Antike. Im ersten Jahrhundert n.Chr. erbauten die Römer diese fast 50 m hohe Aquäduktbrücke als Teil einer Wasserleitung für das heutige Nîmes. In drei Arkadenreihen mit 64 Rundbögen überquert dieses Monument den Fluss Gardon. Damals floss Wasser über das 265m lange Konstrukt, um die heutige Stadt Nimes im Süden Frankreichs zu versorgen.
Einerseits architektonisch eindrucksvoll, kann man andererseits die Grundsätze des römischen Wasserbaus hier erkennen. Das gesamte Aquädukt wurde mit einem stetigen Gefälle konstruiert und mit einer durchschnittlichen Neigung von nur 25 cm pro Kilometer. Die Römer benutzten eine Art Beton, aus der die Leitungen gegossen waren - eineTechnik, die über 1000 Jahre lang vergessen blieb.
Der Film entführt den Zuschauer in die Gedankenwelt des Baumeisters von einst und führt in die Geheimnisse der römischen Baukunst ein. Indem wir dem architectus über die Schulter schauen, wird der Pont du Gard zu einem lebendigen Zeugnis römischer Zivilisation.
Dienstag, 28. Juli 2009 04:41
Tai Nationalpark, Elfenbeinküste
Das Welterbe beinhaltet einen der letzten Reste, des typischen, dichten, westafrikanischen Regenwaldes. Er liegt ca. 100 Kilometer entfernt der Küste im Landesinneren. Im Westen wird er durch den zugleich die Grenze mit Liberia bildenden Cavally-River und im Osten durch den Sassandra-Fluss begrenzt.
Der Nationalpark Tai liegt auf einer Höhe von 80 Metern bis 396 Metern, wobei die höchste Erhebung in den Niénkoué Bergen im südlichen Teil zu finden ist. Das verhältnismäßig gleichmäßige Terrain wird zudem von einigen Inselbergen vulkanischen Ursprungs durchbrochen. Das ganze Schutzgebiet hat eine Fläche von ca. 3.300 Quadratkilometern. Um das eigentliche Schutzgebiet hat man zusätzlich eine 200 Quadratkilometer große Pufferzone aus Wäldern geschaffen.
Der Regenwald des Taï Nationalparks ist lediglich ein Bruchteil des einstmals gigantischen westafrikanischen tropischen Regenwaldes, der sich zwischen Senegal und Togo über mehrere Länder hinweg erstreckte. Dieser zeichnete sich durch eine große Zahl endemischer, d.h. nur hier vorkommender Arten aus. Etwa 150 solcher Arten sind bereits in der Welterbestätte identifiziert worden.
Der Regenwald ist aber auch für etwa 80 afrikanische Regenwald-Säugetiere, wie Schimpansen, das Zwergflusspferd, die Bongoantilope und etwa 100 Waldelefanten überlebenswichtig.
Die Liste des Weltnaturerbes wurde von der UNESCO im Jahre 1982 um den Nationalpark Tai ergänzt.
Freitag, 24. Juli 2009 06:43
Brasília - Die Futuristische Hauptstadt
Das Besondere an Brasilien sind seine Gegensätze: Wenn man in Manaus den Jet besteigt, kann man in wenigen Stunden, wie in einer Zeitmaschine, aus der Steinzeit ins 20. Jahrhundert zurückgleiten - in Brasília, der Stadt vom Reissbrett mit ihrer futuristischen Architektur, erscheint sogar die Gegenwart überholt.
Von Künstlern erdacht und von Bürokraten bewohnbar gemacht, ist Brasília nicht wie üblich nach Vorstellungen und Bedürfnissen des Menschen konstruiert sondern eine totale Anpassung an eine vorgegebene Umgebung und an eine Idee: Juscelino Kubitschek de Oliveira als Präsident, Lucio Costa als Planer, Oscar Niemeyer als Architekt und Burle Marx als Landschaftsgestalter, verwirklichten mit Brasília einen Traum, der bereits 1891 in den Analen der "Republikanischen Verfassung" als Forderung auftaucht.
Nach nur 4 Jahren Bauzeit übergibt der Präsident, am 21. April 1960, dem Volk die neue Hauptstadt: Rund 1.200 Kilometer von der Küste entfernt, wurde ihr Grundriss in Form eines Flugzeugs, direkt vom Reissbrett auf die rote Erde einer sorgfältig ausgewählten Hochebene im Bundesstaat "Goiás" übertragen:
Die Flügel, die vom Rumpf in Nord- und Südrichtung, in gleichem Winkel, abzweigen, bilden die Wohnbezirke der Stadt. Das Cockpit wird durch den "Platz der drei Gewalten" markiert, mit dem National-Kongress, dem Regierungs-Palast und dem Justiz-Palast, und längs des Rumpfes sind, entlang des "Eixo Monumental", die verschiedenen Ministerien angeordnet. Der gesamte Regierungs-Distrikt umfasst heute 5.790 km2, etwa vergleichbar mit der Ausdehnung einer der vielen Fazendas im Mato Grosso.
Am 7. September 1987 wurde Brasília von der UNESCO in den Stand eines "Weltkulturdenkmals der Menschheit" erhoben, in Anerkennung seines avantgardistischen städtebaulichen Konzepts.
Ein Besuch in Brasília ist zweifellos beeindruckend. Hier atmet man die gesündeste Luft des ganzen Landes. Die imposante Architektur kann sogar viele begeistern - aber wohnen möchten hier die wenigsten. Denn Brasília hat keine - oder vielleicht: noch keine - Atmosphäre, wie man sie sonst von Weltstädten gewöhnt ist.
Klar gegliedert, alle Details sorgfältig geplant, weitläufig und für den Menschen zu gross, ist diese Stadt eigentlich ganz und gar unbrasilianisch. So fliehen denn auch die, die es sich leisten können, unter den über 200.000 Bürgern, übers Wochenende in die immer noch heimliche Hauptstadt Rio de Janeiro.
04:21
Die Brücke von Mostar
Sie zählt zu den Schätzen der Welt, doch sie ist nicht nur ein Architekturdenkmal. Sie ist Erbe der Menschheit in doppelten Sinn: Denkmal der Baukunst und Sinnbild für Zerstörung. ’Stari Most’, die alte Brücke in der bosnischen Stadt Mostar. Und sie ist ein Symbol für ‚Wiederaufbau’. Die Brücke gab der Stadt ihren Namen, in der Landessprache heißt Brücke ‚Most’, und die Brückenwächter wurden ‚Mostari’ genannt. Der hochgewölbte, steinerne Brückenbogen über die Neretwa, ließ die Stadt Mostar zu einem wichtigen und wohlhabenden Ort werden. Die 'Stari Most' verband das Hinterland mit der Adria.
In das Gedächtnis der Einwohner von Mostar aber ist ein Datum eingebrannt: der 9. November 1993. An diesem Tag brachten die Granaten der kroatischen Artillerie das weltbekannte Denkmal, die schönste Brücke auf dem Balkan, zum Einsturz. Für viele Bewohner stürzte nicht nur ein Brückenbogen, für sie brach eine Welt zusammen.
Die elegante Brücke, für die Einwohner von Mostar war er Teil ihres täglichen Lebens, und das seit 450 Jahren, 1566 war sie erbaut worden.
In jahrelanger internationaler Zusammenarbeit wurde jetzt eine Kopie des zerstörten Originals Stein für Stein hergestellt. Die Brücke von Mostar ist der erste Schatz des UNESCO - Welterbes, bei dem die Weltorganisation über ihre ursprüngliche Zielsetzung hinausging, sie bewahrte nicht nur Monument des Weltkulturerbes, sie unterstützte auch die Rekonstruktion eines zerstörten Denkmals. Wenn auch mit dem Wiederaufbau der Brücke die sichtbare Wunde aus dem Bürgerkrieg im Juli 2004 geschlossen werden konnte, es wird noch lange dauern, bis der Abgrund überbrückt ist.
04:01
Das Colosseum von El Djem
El Djem, das ehemalige Thysdrus, liegt im Zentrum Tunesiens, etwa 60 km südlich von Sousse, nahe der "Autobahn" nach Sfax. Seit 1979 gehört El Djem zum Weltkulturerbe.
Das Amphitheater von El Djem ist mit einer Höhe von 36 m, einer Länge von 148 m und einer Breite von 122 m nach dem Kolosseum in Rom und dem römisches Amphitheater von Capua das drittgrößte Theater der Welt. Anders als andere Amphitheater liegt es nicht von den Mauern einer Großstadt umgeben, sondern ragt, schon aus der Ferne sichtbar, aus dem ca. 7000 Seelendorf hervor. Das erstaunlich gut erhaltene Amphitheater von El Djem bot auf seinen drei Kolonnadenrängen Platz für über 40 000 Zuschauer.
Zunächst stand in El Djem noch ein kleineres Theater. Zu Beginn des dritten Jahrhunderts florierte der Handel mit Rom so stark, dass bald ein neues, grösseres Amphitheater von nöten war. Die Region hatte sich inzwischen zum größten Olivenanbaugebiet Nordafrikas entwickelt. Zu Beginn der 30er Jahre des zweiten Jahrhunderts ließ der römische Proconsul Gordianus daher das mächtige Monument erbauen. Zunächst fanden in der 65m langen Arena Wagen-, Tier- und Leichtathletikkämpfe statt. Erst später wurde die Arena Schauplatz für Kriegsspiele, die anfangs noch unblutig verliefen. Mit dem Beginn der Christenverfolgung jedoch wurden Anhänger dieser neuen "Sekte" gemeinsam mit Mördern und anderen Schwerverbrechern in brennenden Gewändern durch die Arena gehetzt und fanden ihren Tod, mal in den Mäulern von Raubtieren, mal durch das Schwert eines Gladiatoren. Die für diese Zwecke eigens erbauten Raubtierkäfige und Gefangenenzellen sind noch sehr gut erhalten, bzw. in den letzten Jahren aufwändig restauriert worden.
Kaum zehn Jahre nach seiner Erbauung hatte das Amphitheater von El Djem jedoch bereits seine Glanzzeiten hinter sich. Die immer höheren Forderungen Roms zogen den Zorn der Bewohner nach sich. Der Unmut der Bevölkerung erreichte mit dem Ausruf des römischen Proconsuls Gordianus (gegen seinen Willen) zum Gegenkaiser seinen tragischen Höhepunkt. Der römische Kaiser Maximinus Thrax reagierte über die Ernennung des bereits 80 jährigen wenig humorvoll: El Djem wurde kurzerhand "platt gemacht", nur das Amphitheater blieb verschont.
Die folgenden Jahrhunderte zogen, wegen seiner soliden Bauweise, nahezu spurlos am Amphitheater von El Djem vorbei, bis gegen Ende des 17. Jahrhunderts die Westseite des Theaters einem Intermezzo um die Nachfolge Murad Beys zum Opfer fiel. Einer der Anführer ließ in die Westseite eine Bresche schießen, um Aufständische, die sich in den Mauern des Gebäudes verschanzt hielten, zu vertreiben. In den folgenden Jahren diente das Amphitheater den Einwohnern der kleinen Siedlung als Steinbruch.
Schon gegen Ende der 70er Jahre begann man mit der aufwändigen Restaurierung des Theaters. Mittlerweile finden innerhalb der historischen Mauern regelmäßig Freilichtkonzerte statt, die zahlreiche Musikgrößen aus aller Welt anziehen.
Donnerstag, 23. Juli 2009 01:48
Stonehenge
Die Steinkreis-Anlage Stonehenge liegt im mittleren Süden Englands, in der Grafschaft Wiltshire nahe der Stadt Salisbury. Sie ist aufgrund ihrer monumentalen Ausmaße und der unvorstellbaren Leistung der Erbauer in der ganzen Welt bekannt.
Stonehenge bezeichnet eine Grabenanlage, die von einer Megalithstruktur umgeben wird, die wiederum aus mehreren Steinkreisen besteht. Die beeindruckendsten Steinkreise sind zum einen ein äußerer Kreis bestehend aus Pfeilersteinen von Decksteinen überbrückt, zum anderen eine innere hufeisenförmige Struktur.
Stonehenge wurde in der Jungsteinzeit begründet und mindestens bis in die Bronzezeit aktiv benutzt. Errichtet wurde die Stätte in mehreren Abschnitten, über einen Zeitraum von etwa 2000 Jahren hinweg. Die letzten kultischen Nutzungen werden etwa auf das 7. Jahrhundert n. Chr. datiert.
Um die geheimnisvolle Kultstätte ranken sich viele Sagen und Legenden. Lange wurde das gigantische Bauwerk den Druiden zugeschrieben. Oft wird Stonehenge auch mit der Artussage in Verbindung gebracht.
Seit 1918 gehört Stonehenge dem englischen Staat. Die Anlange steht unter der Obhut von "English Heritage", einem Verein, der in ganz England Schlösser, Burgen und andere Stätten der englischen Kultur unterhält und pflegt.
Bis vor einigen Jahren konnte man noch beliebig in der Anlage herumlaufen, mittlerweile muss man dort auf den Wegen bleiben, auf denen man rund um die Anlage laufen kann. Vermutlich haben Souvenirjäger an den Steinen ihre Fingerabdrücke hinterlassen, so dass diese Einschränkung notwendig wurde.
Seit 1986 zählt die UNSECO die Stätte zum Weltkulturerbe.
Dienstag, 21. Juli 2009 03:13
Borobudur / Java / Indonesien
Borobudur ist eine der größten buddhistischen Tempelanlagen Südostasiens. Die kolossale Pyramide befindet sich 40 km nordwestlich von Yogyakarta auf der Insel Java in Indonesien.
Gebaut wurde die Pyramide vermutlich zwischen 750 und 850 während der Herrschaft der Sailendra-Dynastie. Jahrhundertelang lag sie unter Schichten vulkanischer Asche verborgen, bis im Jahr 1835 Europäer sie wieder ans Tageslicht brachten. Ein Restaurationsprogramm in der Zeit zwischen 1973 und 1984 brachte große Teile der Anlage wieder zu früherem Glanz.
Borobudur wurde 1991 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt.
Insgesamt 9 Stockwerke türmen sich auf der quadratischen Basis von 123m Länge. An den Wänden der 4 sich stufenartig verjüngenden Galerien befinden sich Flachreliefs in der Gesamtlänge von über 5km, welche das Leben und Wirken Buddhas beschreiben. Darüber liegen drei sich konzentrisch verjüngende Terrassen mit insgesamt 72 Stupas, welche die Hauptstupa von fast 11m Durchmesser umrahmen.
Montag, 20. Juli 2009 06:27
Grand Canyon / Arizona / USA
Der Grand Canyon- Nationalpark im wüstenhaften Nordwesten Arizonas zählt zweifellos zu den beliebtesten Reisezielen in Nordamerika. Erfahrungsgemäß übertrifft die Wirklichkeit die Vorstellung, mit denen der Besucher in diesen Park reist, bei weitem. Der Canyon ist zwischen 6 und 30 km breit, 1600 m tief und innerhalb des Parkes 160 km lang. Er ist das Meisterwerk des Colorado River, der sich im Laufe der Jahrmillionen durch die roten, gelben, grauen, braunen, grünen und schwarzen Schiefer-, Granit-, Kalk- und Sandsteinschichten hindurchgearbeitet hat.
Je nach Lichteinfall kann sich die Färbung dieser Gesteinsschichten innert Minuten verändern. Die meisten Besucher verfolgen dieses Spektakel vom Canyonrand (Rim), hauptsächlich vom Südrand (South Rim) aus. Eine Straße führt hier mehrere Kilometer weit dem Rand entlang und gibt an einigen Stellen den Blick auf den Colorado River frei; die Straße ist für den Privatverkehr gesperrt; es stehen Parkbusse im Einsatz. Der etwas umständlicher erreichbare und touristisch weniger erschlossene Canyon-Nordrand (North Rim) wird von Kennern beider Rims seiner ruhigen Abgeschiedenheit und im Herbst seiner leuchtendgelb verfärbten Pappelwälder wegen dem betriebsamen Südrand vorgezogen. Vom South Rim führt ein Fußweg zum Colorado hinunter. Auf dem Weg sind auch Maultiere im Einsatz, die einem das Laufen abnehmen. Besonders beliebt sind die erlebnisreichen mehrtägigen Schlauchbootfahrten auf dem Colorado.
In den Höhlen des Canyons fand man mehrere tausend Jahre alte Gegenstände und Felsmalereien archaischer Indianer. Man nimmt an, daß diese Menschen im Canyon jagten, Salz gewannen und sich zu religiösen Riten dorthin zurückzogen. Die Havasupai, die noch heute im Canyon leben, flohen im 12. Jahrhundert vor feindlichen Plateau-Indianern in eines der zahlreichen Seitentäler des riesigen Canyons.
1540 erreichten die ersten Weißem, spanische Entdecker und Abenteurer, den Südrand. Die Begeisterung über die Entdeckung hielt sich in Grenzen, stellte der Canyon doch ein überwindbares Hindernis auf dem Weg in den verheißungsvollen Westen dar.
Es dauerte denn auch 236 Jahre, ehe erneut ein Weißer, der spanische Franziskanerpater Francisco Garces, am Rande des Grand Canyon stand. Erst die Flußexpedition des kriegsversehrten ehemaligen Majors und Lehrers John Wesley Powell von 1869 und 1871 haben den Grand Canyon, benannt nach dem ihn durchfließenden Grand River, der 1921, sehr zum Ärger der Arizoner in Colorado River umbenannt wurde, in das Bewußtsein der Amerikaner gebracht. Die ersten, die sich des Gebietes bemächtigten, waren Erzschürfer. Als sich der Nationalparksevice 1908 am South Rim zu installieren begann, waren die Canyonwände voller Minenschächte und Saumpfade, und es bestanden über 300 verbriefte Abbaurechte für Kupfer, Asbest, Blei und anderes. Im Schlepptau der Erzschürfer waren bereits im letzten Viertel des vorigen Jahrhunderts die ersten Touristen an den Canyon-Südrand gekommen, denen die Miner Wegzölle abverlangten.
1880 entstanden am Südrand die ersten Touristenunterkünfte und nach und nach das Grand Canyon Village. Um die Jahrhundertwende bekundeten Elektrizitätsgesellschaften ihr Interesse am Grand Canyon und an der Wasserkraft des Grand Rivers. Der Bau einer Staumauer am Canyonausgang konnte jedoch verhindert werden. Der Grand Canyon wurde 1919 zum Nationalpark erklärt. Die Erschließung des abgelegeneren Canyon-Nordrandes erfolgte in den 1920er Jahren.