Montag, 20. Juli 2009 06:27

Grand Canyon / Arizona / USA

Der Grand Canyon- Nationalpark im wüstenhaften Nordwesten Arizonas zählt zweifellos zu den beliebtesten Reisezielen in Nordamerika. Erfahrungsgemäß übertrifft die Wirklichkeit die Vorstellung, mit denen der Besucher in diesen Park reist, bei weitem. Der Canyon ist zwischen 6 und 30 km breit, 1600 m tief und innerhalb des Parkes 160 km lang. Er ist das Meisterwerk des Colorado River, der sich im Laufe der Jahrmillionen durch die roten, gelben, grauen, braunen, grünen und schwarzen Schiefer-, Granit-, Kalk- und Sandsteinschichten hindurchgearbeitet hat.



Je nach Lichteinfall kann sich die Färbung dieser Gesteinsschichten innert Minuten verändern. Die meisten Besucher verfolgen dieses Spektakel vom Canyonrand (Rim), hauptsächlich vom Südrand (South Rim) aus. Eine Straße führt hier mehrere Kilometer weit dem Rand entlang und gibt an einigen Stellen den Blick auf den Colorado River frei; die Straße ist für den Privatverkehr gesperrt; es stehen Parkbusse im Einsatz. Der etwas umständlicher erreichbare und touristisch weniger erschlossene Canyon-Nordrand (North Rim) wird von Kennern beider Rims seiner ruhigen Abgeschiedenheit und im Herbst seiner leuchtendgelb verfärbten Pappelwälder wegen dem betriebsamen Südrand vorgezogen. Vom South Rim führt ein Fußweg zum Colorado hinunter. Auf dem Weg sind auch Maultiere im Einsatz, die einem das Laufen abnehmen. Besonders beliebt sind die erlebnisreichen mehrtägigen Schlauchbootfahrten auf dem Colorado.



In den Höhlen des Canyons fand man mehrere tausend Jahre alte Gegenstände und Felsmalereien archaischer Indianer. Man nimmt an, daß diese Menschen im Canyon jagten, Salz gewannen und sich zu religiösen Riten dorthin zurückzogen. Die Havasupai, die noch heute im Canyon leben, flohen im 12. Jahrhundert vor feindlichen Plateau-Indianern in eines der zahlreichen Seitentäler des riesigen Canyons.
1540 erreichten die ersten Weißem, spanische Entdecker und Abenteurer, den Südrand. Die Begeisterung über die Entdeckung hielt sich in Grenzen, stellte der Canyon doch ein überwindbares Hindernis auf dem Weg in den verheißungsvollen Westen dar.



Es dauerte denn auch 236 Jahre, ehe erneut ein Weißer, der spanische Franziskanerpater Francisco Garces, am Rande des Grand Canyon stand. Erst die Flußexpedition des kriegsversehrten ehemaligen Majors und Lehrers John Wesley Powell von 1869 und 1871 haben den Grand Canyon, benannt nach dem ihn durchfließenden Grand River, der 1921, sehr zum Ärger der Arizoner in Colorado River umbenannt wurde, in das Bewußtsein der Amerikaner gebracht. Die ersten, die sich des Gebietes bemächtigten, waren Erzschürfer. Als sich der Nationalparksevice 1908 am South Rim zu installieren begann, waren die Canyonwände voller Minenschächte und Saumpfade, und es bestanden über 300 verbriefte Abbaurechte für Kupfer, Asbest, Blei und anderes. Im Schlepptau der Erzschürfer waren bereits im letzten Viertel des vorigen Jahrhunderts die ersten Touristen an den Canyon-Südrand gekommen, denen die Miner Wegzölle abverlangten.



1880 entstanden am Südrand die ersten Touristenunterkünfte und nach und nach das Grand Canyon Village. Um die Jahrhundertwende bekundeten Elektrizitätsgesellschaften ihr Interesse am Grand Canyon und an der Wasserkraft des Grand Rivers. Der Bau einer Staumauer am Canyonausgang konnte jedoch verhindert werden. Der Grand Canyon wurde 1919 zum Nationalpark erklärt. Die Erschließung des abgelegeneren Canyon-Nordrandes erfolgte in den 1920er Jahren.

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1000 Weltwunder

Was die Zahl ihrer Weltwunder anging, gab sich die Antike bescheiden. Ganze sieben waren der Alten Welt bekannt. Über die alten Schätze der Menschheit hinaus haben sich über Jahrtausende hinweg immer neue Reichtümer angesammelt. Auf diesem Blog soll ein möglichst vielseitiges Bild von den Schätzen dieser Erde vermittelt werden.
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