Donnerstag, 30. Juli 2009 04:52

Pont du Gard, Frankreich

Der Pont du Gard im Süden Frankreichs ist die größte erhaltene Aquäduktbrücke der Antike. Im ersten Jahrhundert n.Chr. erbauten die Römer diese fast 50 m hohe Aquäduktbrücke als Teil einer Wasserleitung für das heutige Nîmes. In drei Arkadenreihen mit 64 Rundbögen überquert dieses Monument den Fluss Gardon. Damals floss Wasser über das 265m lange Konstrukt, um die heutige Stadt Nimes im Süden Frankreichs zu versorgen.



Einerseits architektonisch eindrucksvoll, kann man andererseits die Grundsätze des römischen Wasserbaus hier erkennen. Das gesamte Aquädukt wurde mit einem stetigen Gefälle konstruiert und mit einer durchschnittlichen Neigung von nur 25 cm pro Kilometer. Die Römer benutzten eine Art Beton, aus der die Leitungen gegossen waren - eineTechnik, die über 1000 Jahre lang vergessen blieb.



Der Film entführt den Zuschauer in die Gedankenwelt des Baumeisters von einst und führt in die Geheimnisse der römischen Baukunst ein. Indem wir dem architectus über die Schulter schauen, wird der Pont du Gard zu einem lebendigen Zeugnis römischer Zivilisation.

Dienstag, 28. Juli 2009 04:41

Tai Nationalpark, Elfenbeinküste

Das Welterbe beinhaltet einen der letzten Reste, des typischen, dichten, westafrikanischen Regenwaldes. Er liegt ca. 100 Kilometer entfernt der Küste im Landesinneren. Im Westen wird er durch den zugleich die Grenze mit Liberia bildenden Cavally-River und im Osten durch den Sassandra-Fluss begrenzt.



Der Nationalpark Tai liegt auf einer Höhe von 80 Metern bis 396 Metern, wobei die höchste Erhebung in den Niénkoué Bergen im südlichen Teil zu finden ist. Das verhältnismäßig gleichmäßige Terrain wird zudem von einigen Inselbergen vulkanischen Ursprungs durchbrochen. Das ganze Schutzgebiet hat eine Fläche von ca. 3.300 Quadratkilometern. Um das eigentliche Schutzgebiet hat man zusätzlich eine 200 Quadratkilometer große Pufferzone aus Wäldern geschaffen.



Der Regenwald des Taï Nationalparks ist lediglich ein Bruchteil des einstmals gigantischen westafrikanischen tropischen Regenwaldes, der sich zwischen Senegal und Togo über mehrere Länder hinweg erstreckte. Dieser zeichnete sich durch eine große Zahl endemischer, d.h. nur hier vorkommender Arten aus. Etwa 150 solcher Arten sind bereits in der Welterbestätte identifiziert worden.

Der Regenwald ist aber auch für etwa 80 afrikanische Regenwald-Säugetiere, wie Schimpansen, das Zwergflusspferd, die Bongoantilope und etwa 100 Waldelefanten überlebenswichtig.

Die Liste des Weltnaturerbes wurde von der UNESCO im Jahre 1982 um den Nationalpark Tai ergänzt.

Freitag, 24. Juli 2009 06:43

Brasília - Die Futuristische Hauptstadt

Das Besondere an Brasilien sind seine Gegensätze: Wenn man in Manaus den Jet besteigt, kann man in wenigen Stunden, wie in einer Zeitmaschine, aus der Steinzeit ins 20. Jahrhundert zurückgleiten - in Brasília, der Stadt vom Reissbrett mit ihrer futuristischen Architektur, erscheint sogar die Gegenwart überholt.

Von Künstlern erdacht und von Bürokraten bewohnbar gemacht, ist Brasília nicht wie üblich nach Vorstellungen und Bedürfnissen des Menschen konstruiert sondern eine totale Anpassung an eine vorgegebene Umgebung und an eine Idee: Juscelino Kubitschek de Oliveira als Präsident, Lucio Costa als Planer, Oscar Niemeyer als Architekt und Burle Marx als Landschaftsgestalter, verwirklichten mit Brasília einen Traum, der bereits 1891 in den Analen der "Republikanischen Verfassung" als Forderung auftaucht.



Nach nur 4 Jahren Bauzeit übergibt der Präsident, am 21. April 1960, dem Volk die neue Hauptstadt: Rund 1.200 Kilometer von der Küste entfernt, wurde ihr Grundriss in Form eines Flugzeugs, direkt vom Reissbrett auf die rote Erde einer sorgfältig ausgewählten Hochebene im Bundesstaat "Goiás" übertragen:

Die Flügel, die vom Rumpf in Nord- und Südrichtung, in gleichem Winkel, abzweigen, bilden die Wohnbezirke der Stadt. Das Cockpit wird durch den "Platz der drei Gewalten" markiert, mit dem National-Kongress, dem Regierungs-Palast und dem Justiz-Palast, und längs des Rumpfes sind, entlang des "Eixo Monumental", die verschiedenen Ministerien angeordnet. Der gesamte Regierungs-Distrikt umfasst heute 5.790 km2, etwa vergleichbar mit der Ausdehnung einer der vielen Fazendas im Mato Grosso.



Am 7. September 1987 wurde Brasília von der UNESCO in den Stand eines "Weltkulturdenkmals der Menschheit" erhoben, in Anerkennung seines avantgardistischen städtebaulichen Konzepts.

Ein Besuch in Brasília ist zweifellos beeindruckend. Hier atmet man die gesündeste Luft des ganzen Landes. Die imposante Architektur kann sogar viele begeistern - aber wohnen möchten hier die wenigsten. Denn Brasília hat keine - oder vielleicht: noch keine - Atmosphäre, wie man sie sonst von Weltstädten gewöhnt ist.



Klar gegliedert, alle Details sorgfältig geplant, weitläufig und für den Menschen zu gross, ist diese Stadt eigentlich ganz und gar unbrasilianisch. So fliehen denn auch die, die es sich leisten können, unter den über 200.000 Bürgern, übers Wochenende in die immer noch heimliche Hauptstadt Rio de Janeiro.

04:21

Die Brücke von Mostar

Sie zählt zu den Schätzen der Welt, doch sie ist nicht nur ein Architekturdenkmal. Sie ist Erbe der Menschheit in doppelten Sinn: Denkmal der Baukunst und Sinnbild für Zerstörung. ’Stari Most’, die alte Brücke in der bosnischen Stadt Mostar. Und sie ist ein Symbol für ‚Wiederaufbau’. Die Brücke gab der Stadt ihren Namen, in der Landessprache heißt Brücke ‚Most’, und die Brückenwächter wurden ‚Mostari’ genannt. Der hochgewölbte, steinerne Brückenbogen über die Neretwa, ließ die Stadt Mostar zu einem wichtigen und wohlhabenden Ort werden. Die 'Stari Most' verband das Hinterland mit der Adria.



In das Gedächtnis der Einwohner von Mostar aber ist ein Datum eingebrannt: der 9. November 1993. An diesem Tag brachten die Granaten der kroatischen Artillerie das weltbekannte Denkmal, die schönste Brücke auf dem Balkan, zum Einsturz. Für viele Bewohner stürzte nicht nur ein Brückenbogen, für sie brach eine Welt zusammen.
Die elegante Brücke, für die Einwohner von Mostar war er Teil ihres täglichen Lebens, und das seit 450 Jahren, 1566 war sie erbaut worden.



In jahrelanger internationaler Zusammenarbeit wurde jetzt eine Kopie des zerstörten Originals Stein für Stein hergestellt. Die Brücke von Mostar ist der erste Schatz des UNESCO - Welterbes, bei dem die Weltorganisation über ihre ursprüngliche Zielsetzung hinausging, sie bewahrte nicht nur Monument des Weltkulturerbes, sie unterstützte auch die Rekonstruktion eines zerstörten Denkmals. Wenn auch mit dem Wiederaufbau der Brücke die sichtbare Wunde aus dem Bürgerkrieg im Juli 2004 geschlossen werden konnte, es wird noch lange dauern, bis der Abgrund überbrückt ist.

04:01

Das Colosseum von El Djem

El Djem, das ehemalige Thysdrus, liegt im Zentrum Tunesiens, etwa 60 km südlich von Sousse, nahe der "Autobahn" nach Sfax. Seit 1979 gehört El Djem zum Weltkulturerbe.

Das Amphitheater von El Djem ist mit einer Höhe von 36 m, einer Länge von 148 m und einer Breite von 122 m nach dem Kolosseum in Rom und dem römisches Amphitheater von Capua das drittgrößte Theater der Welt. Anders als andere Amphitheater liegt es nicht von den Mauern einer Großstadt umgeben, sondern ragt, schon aus der Ferne sichtbar, aus dem ca. 7000 Seelendorf hervor. Das erstaunlich gut erhaltene Amphitheater von El Djem bot auf seinen drei Kolonnadenrängen Platz für über 40 000 Zuschauer.



Zunächst stand in El Djem noch ein kleineres Theater. Zu Beginn des dritten Jahrhunderts florierte der Handel mit Rom so stark, dass bald ein neues, grösseres Amphitheater von nöten war. Die Region hatte sich inzwischen zum größten Olivenanbaugebiet Nordafrikas entwickelt. Zu Beginn der 30er Jahre des zweiten Jahrhunderts ließ der römische Proconsul Gordianus daher das mächtige Monument erbauen. Zunächst fanden in der 65m langen Arena Wagen-, Tier- und Leichtathletikkämpfe statt. Erst später wurde die Arena Schauplatz für Kriegsspiele, die anfangs noch unblutig verliefen. Mit dem Beginn der Christenverfolgung jedoch wurden Anhänger dieser neuen "Sekte" gemeinsam mit Mördern und anderen Schwerverbrechern in brennenden Gewändern durch die Arena gehetzt und fanden ihren Tod, mal in den Mäulern von Raubtieren, mal durch das Schwert eines Gladiatoren. Die für diese Zwecke eigens erbauten Raubtierkäfige und Gefangenenzellen sind noch sehr gut erhalten, bzw. in den letzten Jahren aufwändig restauriert worden.



Kaum zehn Jahre nach seiner Erbauung hatte das Amphitheater von El Djem jedoch bereits seine Glanzzeiten hinter sich. Die immer höheren Forderungen Roms zogen den Zorn der Bewohner nach sich. Der Unmut der Bevölkerung erreichte mit dem Ausruf des römischen Proconsuls Gordianus (gegen seinen Willen) zum Gegenkaiser seinen tragischen Höhepunkt. Der römische Kaiser Maximinus Thrax reagierte über die Ernennung des bereits 80 jährigen wenig humorvoll: El Djem wurde kurzerhand "platt gemacht", nur das Amphitheater blieb verschont.



Die folgenden Jahrhunderte zogen, wegen seiner soliden Bauweise, nahezu spurlos am Amphitheater von El Djem vorbei, bis gegen Ende des 17. Jahrhunderts die Westseite des Theaters einem Intermezzo um die Nachfolge Murad Beys zum Opfer fiel. Einer der Anführer ließ in die Westseite eine Bresche schießen, um Aufständische, die sich in den Mauern des Gebäudes verschanzt hielten, zu vertreiben. In den folgenden Jahren diente das Amphitheater den Einwohnern der kleinen Siedlung als Steinbruch.

Schon gegen Ende der 70er Jahre begann man mit der aufwändigen Restaurierung des Theaters. Mittlerweile finden innerhalb der historischen Mauern regelmäßig Freilichtkonzerte statt, die zahlreiche Musikgrößen aus aller Welt anziehen.

Donnerstag, 23. Juli 2009 01:48

Stonehenge

Die Steinkreis-Anlage Stonehenge liegt im mittleren Süden Englands, in der Grafschaft Wiltshire nahe der Stadt Salisbury. Sie ist aufgrund ihrer monumentalen Ausmaße und der unvorstellbaren Leistung der Erbauer in der ganzen Welt bekannt.



Stonehenge bezeichnet eine Grabenanlage, die von einer Megalithstruktur umgeben wird, die wiederum aus mehreren Steinkreisen besteht. Die beeindruckendsten Steinkreise sind zum einen ein äußerer Kreis bestehend aus Pfeilersteinen von Decksteinen überbrückt, zum anderen eine innere hufeisenförmige Struktur.

Stonehenge wurde in der Jungsteinzeit begründet und mindestens bis in die Bronzezeit aktiv benutzt. Errichtet wurde die Stätte in mehreren Abschnitten, über einen Zeitraum von etwa 2000 Jahren hinweg. Die letzten kultischen Nutzungen werden etwa auf das 7. Jahrhundert n. Chr. datiert.



Um die geheimnisvolle Kultstätte ranken sich viele Sagen und Legenden. Lange wurde das gigantische Bauwerk den Druiden zugeschrieben. Oft wird Stonehenge auch mit der Artussage in Verbindung gebracht.

Seit 1918 gehört Stonehenge dem englischen Staat. Die Anlange steht unter der Obhut von "English Heritage", einem Verein, der in ganz England Schlösser, Burgen und andere Stätten der englischen Kultur unterhält und pflegt.



Bis vor einigen Jahren konnte man noch beliebig in der Anlage herumlaufen, mittlerweile muss man dort auf den Wegen bleiben, auf denen man rund um die Anlage laufen kann. Vermutlich haben Souvenirjäger an den Steinen ihre Fingerabdrücke hinterlassen, so dass diese Einschränkung notwendig wurde.

Seit 1986 zählt die UNSECO die Stätte zum Weltkulturerbe.

Dienstag, 21. Juli 2009 03:13

Borobudur / Java / Indonesien

Borobudur ist eine der größten buddhistischen Tempelanlagen Südostasiens. Die kolossale Pyramide befindet sich 40 km nordwestlich von Yogyakarta auf der Insel Java in Indonesien.



Gebaut wurde die Pyramide vermutlich zwischen 750 und 850 während der Herrschaft der Sailendra-Dynastie. Jahrhundertelang lag sie unter Schichten vulkanischer Asche verborgen, bis im Jahr 1835 Europäer sie wieder ans Tageslicht brachten. Ein Restaurationsprogramm in der Zeit zwischen 1973 und 1984 brachte große Teile der Anlage wieder zu früherem Glanz.



Borobudur wurde 1991 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt.



Insgesamt 9 Stockwerke türmen sich auf der quadratischen Basis von 123m Länge. An den Wänden der 4 sich stufenartig verjüngenden Galerien befinden sich Flachreliefs in der Gesamtlänge von über 5km, welche das Leben und Wirken Buddhas beschreiben. Darüber liegen drei sich konzentrisch verjüngende Terrassen mit insgesamt 72 Stupas, welche die Hauptstupa von fast 11m Durchmesser umrahmen.

Montag, 20. Juli 2009 06:27

Grand Canyon / Arizona / USA

Der Grand Canyon- Nationalpark im wüstenhaften Nordwesten Arizonas zählt zweifellos zu den beliebtesten Reisezielen in Nordamerika. Erfahrungsgemäß übertrifft die Wirklichkeit die Vorstellung, mit denen der Besucher in diesen Park reist, bei weitem. Der Canyon ist zwischen 6 und 30 km breit, 1600 m tief und innerhalb des Parkes 160 km lang. Er ist das Meisterwerk des Colorado River, der sich im Laufe der Jahrmillionen durch die roten, gelben, grauen, braunen, grünen und schwarzen Schiefer-, Granit-, Kalk- und Sandsteinschichten hindurchgearbeitet hat.



Je nach Lichteinfall kann sich die Färbung dieser Gesteinsschichten innert Minuten verändern. Die meisten Besucher verfolgen dieses Spektakel vom Canyonrand (Rim), hauptsächlich vom Südrand (South Rim) aus. Eine Straße führt hier mehrere Kilometer weit dem Rand entlang und gibt an einigen Stellen den Blick auf den Colorado River frei; die Straße ist für den Privatverkehr gesperrt; es stehen Parkbusse im Einsatz. Der etwas umständlicher erreichbare und touristisch weniger erschlossene Canyon-Nordrand (North Rim) wird von Kennern beider Rims seiner ruhigen Abgeschiedenheit und im Herbst seiner leuchtendgelb verfärbten Pappelwälder wegen dem betriebsamen Südrand vorgezogen. Vom South Rim führt ein Fußweg zum Colorado hinunter. Auf dem Weg sind auch Maultiere im Einsatz, die einem das Laufen abnehmen. Besonders beliebt sind die erlebnisreichen mehrtägigen Schlauchbootfahrten auf dem Colorado.



In den Höhlen des Canyons fand man mehrere tausend Jahre alte Gegenstände und Felsmalereien archaischer Indianer. Man nimmt an, daß diese Menschen im Canyon jagten, Salz gewannen und sich zu religiösen Riten dorthin zurückzogen. Die Havasupai, die noch heute im Canyon leben, flohen im 12. Jahrhundert vor feindlichen Plateau-Indianern in eines der zahlreichen Seitentäler des riesigen Canyons.
1540 erreichten die ersten Weißem, spanische Entdecker und Abenteurer, den Südrand. Die Begeisterung über die Entdeckung hielt sich in Grenzen, stellte der Canyon doch ein überwindbares Hindernis auf dem Weg in den verheißungsvollen Westen dar.



Es dauerte denn auch 236 Jahre, ehe erneut ein Weißer, der spanische Franziskanerpater Francisco Garces, am Rande des Grand Canyon stand. Erst die Flußexpedition des kriegsversehrten ehemaligen Majors und Lehrers John Wesley Powell von 1869 und 1871 haben den Grand Canyon, benannt nach dem ihn durchfließenden Grand River, der 1921, sehr zum Ärger der Arizoner in Colorado River umbenannt wurde, in das Bewußtsein der Amerikaner gebracht. Die ersten, die sich des Gebietes bemächtigten, waren Erzschürfer. Als sich der Nationalparksevice 1908 am South Rim zu installieren begann, waren die Canyonwände voller Minenschächte und Saumpfade, und es bestanden über 300 verbriefte Abbaurechte für Kupfer, Asbest, Blei und anderes. Im Schlepptau der Erzschürfer waren bereits im letzten Viertel des vorigen Jahrhunderts die ersten Touristen an den Canyon-Südrand gekommen, denen die Miner Wegzölle abverlangten.



1880 entstanden am Südrand die ersten Touristenunterkünfte und nach und nach das Grand Canyon Village. Um die Jahrhundertwende bekundeten Elektrizitätsgesellschaften ihr Interesse am Grand Canyon und an der Wasserkraft des Grand Rivers. Der Bau einer Staumauer am Canyonausgang konnte jedoch verhindert werden. Der Grand Canyon wurde 1919 zum Nationalpark erklärt. Die Erschließung des abgelegeneren Canyon-Nordrandes erfolgte in den 1920er Jahren.

Freitag, 17. Juli 2009 04:49

Taj Mahal / Agra / Indien

Das Taj Mahal gilt als das schönste Bauwerk muslimischer Architektur in Indien. Das große Mausoleum wurde vom fünften Großmogul Shah Jahan in Erinnerung an seine geliebte Frau, die Persische Prinzessin Arjuman Bano Begum, die auch Mumtaz Mahal genannt wurde, gebaut. Sie hatte einen sehr großen Einfluss auf sein Leben und seine Politik und starb 1631 bei der Geburt des vierzehnten Kindes im Alter von 39 Jahren. Auf dem Totenbett wünschte sie sich von Ihrem Mann ein Grabmal, wie es die Welt zuvor noch nie gesehen hat. Daraufhin ließ der Großmogul das Taj Mahal errichten, das wie aus einem Märchen oder einem Traum entsprungen scheint.



Der richtige Namen des Taj Mahal ist nicht überliefert. Übersetzt heißt der Namen Kronenpalast oder Krone des Palastes und man nimmt an, dass so ebenfalls die Prinzessin genannt wurde. Das Taj Mal wurde ab 1631 bis etwa 1648 gebaut. Obwohl das genaue Jahr der Fertigstellung nicht bekannt ist und Quellen verschiedene frühere Jahre aufzeigen, wurde 2004 in Agra offiziell von der Regierung des Bundesstaates Uttar Pradesh die 350 Jahr Feierlichkeiten durchgeführt. Aufgrund von starker Umweltbelastung hat der Marmor angefangen leicht gelbe Farbe anzunehmen, worauf seit Anfang 2007 sämtlicher Auto und Busverkehr im Umkreis von zwei Kilometer verboten wurde. Touristen werden nun mit Pferdekutschen und batteriebetriebenen Fahrzeugen zum Taj Mahal gebracht.



Etwa 20.000 Arbeiter waren mit dem Bau des Taj Mahal beauftragt, das auf einer 100 x 100 Meter großen Plattform die wie auch das Taj Mahal aus Marmor gebaut wurde. Auch das Taj Mahal selbst besteht zu sehr großem Teil aus Marmor. Die zentrale Kuppel ist 57 Meter hoch. Das Material für den Bau wurde aus ganz Asien mit über 1.000 Elefanten nach Agra an den Jamuna Fluss gebracht. In den Marmor sind 28 verschiedene Arten von Edel- und Halbedelsteine, wie Jade, Lapis Lazuli, Saphire und auch Diamanten, eingefügt worden und nahezu jede Fläche wurde in irgendeiner Form verziert. Das Taj Mahal ist vollständig von einer Mauer umgeben und an den Seiten befinden sich eine Moschee, ein Gästehaus und gegenüber dem Taj Mahal das Eingangsgebäude. Vor dem Taj Mahal erstreckt sich ein großer Garten mit einem kleinen gefassten See in dem sich der weiße Marmor spiegelt. Das Taj Mahal ist auch noch heute ein großes Symbol für Liebe und Leidenschaft.

04:13

Chichen Itza

Chichen Itza auf der Halbinsel Yucatan in Mexiko war das größte politische und Handelszentrum der Mayas und war dem Gott Kukulcan geweiht, der als Schöpfer der Erde und Menschen verehrt wurde. Die Stadt ist etwa 440 gegründet worden und bereits nach 250 Jahren wieder verlassen. Der Namen Chichen Itza bedeutet "Mund des Brunnen des Volkes", der auf die große Cenote in der Stadt zurück geht. Da Yucatan keine Flüsse hat sind die Cenoten, natürliche Brunnen, ein wichtiges Versorgungsglied.



Die große Cenote von Chichen Itza diente nicht nur der Versorgung mit Trinkwasser, sondern auch als Opferstelle, in der sehr viel Gold und Jadeschmuck gefunden wurde. In Laufe der Geschichte wurde Chichen Itza noch zweimal besiedelt und wieder verlassen. Es wurde vorübergehend von den Tolteken um 1000 und im 16. Jahrhundert von den spanischen Eroberern bewohnt. Trotzdem ist das mehrere qkm große Areal heute noch in großen Teilen vom Urwald überwuchert.



Zentrum der Stadt war die 33 Meter hohe Pyramide, an der sehr viele astronomische Kenntnisse der Mayas abgeleitet werden können. Die Anzahl der äußeren Stufen beträgt insgesamt 365 und ein sehr beeindruckendes Schauspiel bietet sich jedes Jahr zur Sonnenwende im Frühjahr und Herbst wenn zehntausende Touristen die Mayastadt besuchen. Die Stufen der Pyramide bilden an der Wand einer seitlichen Treppe einen Schatten, der einer Schlange ähnelt, die sich die Pyramide hinunter bewegt. Weitere besondere Bauwerke sind der Schneckenturm, von dem man annimmt, dass er ein Observatorium war, der Ballspielplatz und der Tempel der tausend Säulen.

Mittwoch, 15. Juli 2009 06:31

Die Pyramiden von Gizeh in Ägypten

Ort: El Gise / Giseh / Gizeh (Ägypten)
Entstehungszeit: um 2580 v.Chr.
Bauherr: Pharao Cheops von Ägypten
Höhe: 146,6 m
Grundfläche: 230 x 230 m
Material: ca. 2,3 Millionen Steinblöcke
Gewicht: ca. 6.400.000 Tonnen
Die bekannteste und größte der drei Pyramiden von Gizeh ist die so genannte Cheops-Pyramide (die anderen beiden sind die Chephren-Pyramide und die Mykerinos-Pyramide).



Das einzige noch existierende der Sieben Weltwunder ist eines der größten je von Menschen errichtete Bauwerk. Alleine die Vorbereitungen dauerten zehn Jahre, der Bau der Pyramide zwanzig weitere Jahre. Zehntausende Menschen waren mit dem Bau beschäftigt. Jeder Mann war während der Zeit des Jahres, in der die Feldarbeit wegen der Nil-Überflutung ruhte, zur Arbeit an der Pyramide verpflichtet. Dadurch, so glaubte man, verhalfen sie nicht nur ihrem König zur Unsterblichkeit, sondern sicherten sich auch selbst das ewige Leben.



Den Befehl zum Bau der Pyramide gab der junge Pharao Cheops (regierte um 2.620 - 2.580 v.Chr.) sofort nach dem Tod seines Vaters Snofru. Die Steinblöcke, von Hand behauene Quader, passten so exakt ineinander, dass keine Fuge größer als einen halben Zentimeter war. Um die Steine aus dem nahe gelegenen Steinbruch zur Baustelle zu transportieren, wurden Schlitten, Rampen, Walzen und einfache Hebelwerkzeuge verwendet. Die Außenseiten der Pyramiden waren damals mit Platten aus poliertem weißen Kalkstein verkleidet.



Die Cheopspyramide wurde offenbar nach exakten mathematischen und astronomischen Prinzipien erbaut. Auf einer Granittafel vor dem Eingang der Königskammer fand man Maßangaben, die der Pyramidenforscher Piazzi Smyth mit »Pyramidenzoll« und »Pyramidenmeter« betitelte. 25 Pyramidenzoll ergeben ein Pyramidenmeter, und das sind 0,635 m - der zehnmillionste Teil des Polarradius der Erde. Die Seitenlänge der Cheopspyramide ist 365,24 Pyramidenmeter lang, was der Anzahl der Tage im Jahr entspricht. Das Verhältnis vom Umfang der Grundfläche zu ihrer Höhe entspricht dem Verhältnis zwischen Umfang und Radius eines Kreises. Teilt man den Umfang der Grundfläche durch die doppelte Höhe der Pyramide, so erhält man die Zahl Pi. Außerdem ist die Pyramide exakt nach den 4 Himmelrichtungen ausgerichtet.

03:08

Die Chinesische Mauer

China ist ein Land der Mauern. Nicht nur die Städte waren von Mauern umschlossen, sondern auch die Stadtviertel, darin wieder die Quartiere und jeder einzelne Wohnhof. Nach außen besaßen die Wohnhöfe keine Fenster, alles Leben konzentrierte sich nach innen, alles Äußere, Fremde wurde, und wird, meist als Bedrohung angesehen. Die chinesischen Zeichen für Stadt und für Mauer sind identisch: cheng.
Kein Wunder, daß China auf seine Große Mauer so stolz ist. Korrekt übersetzt müßte sie "lange Mauer" heißen, und damit ist das erste Rätsel auch schon gestellt: Wie lang ist die chinesische Mauer? Niemand weiß es genau.



Die Chinesen nennen sie wan li chang cheng, also 10.000 li lange Mauer, das wären etwa 5000 km. Das ist wahrscheinlich zu wenig, doch wan bedeutet auch "unendlich", was wiederum zuviel wäre. Die meisten Schätzungen liegen bei rund 6800 km, auch ganz schön lang. Aber nicht zu allen Zeiten war die Mauer gleich lang, und es handelt sich auch gar nicht um eine Mauer, sondern um ein System von Mauern, die während ihrer besten Zeit, in der Han-Dynastie und viel später in der Ming-Dynastie, miteinander verbunden waren. Und außerdem kann man die Mauer, entgegen anderslautenden Behauptungen, nicht vom Mond aus sehen, dafür ist sie zu dünn. Die Astronauten haben's zugegeben.

Was ist denn nun mit der Mauer? Ein Blick in die Geschichte hilft vielleicht. Schon vor 2700 Jahren bauten einzelne Fürstentümer Mauern gegen die Nachbarn, die der erste Kaiser vor 2200 Jahren wieder abreißen ließ, weil er ein geeintes Reich erkämpft hatte. Nur die nach Norden, gegen die nomadischen Reitervölker gerichteten Mauern blieben stehen, wurden, auch später von der Han-Dynastie, noch verstärkt und miteinander verbunden. Die erste Mauer.
Später verfiel sie dann, denn das Zentrum des Reichs verlagerte sich weiter nach Süden, und die Mongolen, gegen die sie ja errichtet worden war, rissen sie weitgehend ab, als sie im 13. Jh. China eroberten. Erst die auf die Mongolen folgende Ming-Dynastie (1368-1644) übte sich wieder im Mauerbau, um die immer noch unruhigen Reitervölker abzuhalten. Und zu dieser Zeit wurde die Mauer in der bekannten Länge und der jetzt sichtbaren Form errichtet. Allerdings sind nur ein paar Kilometer restauriert, weite Strecken sind halb verfallen, andere vollkommen verschwunden.



Die Mauer paßt sich dem Gelände an und schwankt in der Höhe zwischen drei und acht Metern. An der Basis ist sie etwa sechs bis sieben Meter breit, an der Krone noch vier bis sechs Meter. Dort sitzen Zinnen von außen zwei und innen einem Meter Höhe.

Die Außenwände bestehen aus gemauerten Bruchsteinen, doch ins Innere der Mauer wurde alles verfüllt, was gerade vorhanden war: Erdreich, Steine, abgeholzte Bäume und die Leichen der beim Bau ums Leben gekommenen Arbeiter. Und das waren eine ganze Menge, denn ob Sommer oder Winter, die Mauer wurde durch Zwangsarbeit errichtet, Soldaten waren an die Baufront abgeordnet, Strafgefangene und Bauern wurden zwangsverpflichtet. Als Abschluß wurde die Krone mit drei bis vier Ziegelsteinschichten befestigt, die Fugen mit Kalk ausgegossen, damit kein Pflanzenwuchs möglich war, und ein spezielles Rinnensystem sorgte für den Ablauf des Regenwassers. So befestigt konnten selbst Reiter sich sehr schnell auf der Mauer fortbewegen.
Und dafür war sie in der Ming-Dynastie vor allem gedacht. Sie war keine Grenze, sondern einerseits ein veritables Hindernis im Gelände, mehr aber noch ein Kommunikationssystem. Denn auf der Mauer bewegten sich die Reiter wesentlich schneller als im Gelände. Zudem dienten noch die Türme als Unterkunft für die Wachmannschaften und Lager für Vorräte und Munition, aber darüber hinaus auch als Signalstationen. Flaggensignale, Rauchzeichen und Signalfeuer transportierten Botschaften sofort entlang der Mauer und über weitere Türme zu den Festungen, die sich im Hinterland befanden.



Am beliebtesten ist das Mauerstück bei Badaling, etwa 90 km nördlich von Peking, das man per Bus oder Zug erreichen kann. Hier herrscht ein großer Rummel mit Verkaufsständen und Fotografierständen aller Art. Ebenfalls recht lebhaft geht es in Mutianyu etwa 95 km nordöstlich von Peking zu, während es in Simatai, 120 km nordöstlich noch etwas ruhiger ist.
Das Mauerstück bei Badaling ist tgl. von 8-20 Uhr zugänglich. Es kann dort recht kühl sein, und auf jeden Fall sollte man festes Schuhwerk tragen, wenn man ein wenig auf dem chinesischen Bollwerk gegen die Barbaren herumklettern möchte.

Freitag, 10. Juli 2009 03:41

Der Eiffelturm (Tour Eiffel), Paris

Der weltberühmte Eiffelturm ist das bekannteste Wahrzeichen von Paris. Gustave Eiffel entwarf diesen Turm anlässlich der Weltausstellung von Paris im Jahr 1889. Die 318 Meter hohe Metallkonstruktion war für die damalige Zeit eine ingenieurtechnische Meisterleistung.

Anfangs befürchteten die Gegner dieses gigantischen Bauwerks noch, der Turm könne bei einem größeren Sturm umfallen. Jedoch sorgt schon das immense Eigengewicht von über 10.000 Tonnen dafür, dass der Eiffelturm selbst unter extremer Windbelastung stabil stehen bleibt. Im Laufe der Jahre wich jedoch die Skepsis. Mittlerweile ist der Eiffelturm ein Besuchermagnet. Tag für Tag strömen mehrere Tausend Menschen zum Eiffelturm.



Der Eiffelturm verfügt über insgesamt drei Etagen mit Aussichtsplattformen. Man kann entweder die Treppen hinaufsteigen oder den Fahrstuhl nehmen. Die Treppen sind eher für die untere der beiden Etagen zu empfehlen. Bis zur zweiten Etage sind es 1665 Stufen.
In der zweiten Etage befindet sich in einer Höhe von etwa 60 Metern ein hervorragendes Restaurant, das "Jules Verne". Dort bekommt man allerdings meist nur bei einer viele Wochen im Voraus erfolgten Reservierung einen Platz. Schon aus dieser Höhe hat man einen herrlichen Blick über Paris.



Noch beeindruckender ist allerdings der Blick von der obersten Plattform in rund 290 Metern Höhe. Bei schönem Wetter kann man von dort bis zu 100 Kilometer in die Ferne schauen. In den Innenräumen findet man einige kleine Souvenirstände. Sehenswert ist auch die Nachbildung von Eiffels Büro mit Wachsfiguren von Gustave Eiffel und Thomas Edison.

Powered By Blogger
Blogger Templates

1000 Weltwunder

Was die Zahl ihrer Weltwunder anging, gab sich die Antike bescheiden. Ganze sieben waren der Alten Welt bekannt. Über die alten Schätze der Menschheit hinaus haben sich über Jahrtausende hinweg immer neue Reichtümer angesammelt. Auf diesem Blog soll ein möglichst vielseitiges Bild von den Schätzen dieser Erde vermittelt werden.
Add to Technorati Favorites Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de Bloggeramt.de Blogverzeichnis Blog Verzeichnis Blog Directory

Die Beliebtesten Weltwunder